Outdoor und Survival Handbuch
... Knoten für alle Outdoor Fälle
Mastwurf / Webleinstek
Der Mastwurf findet besonders dann Verwendung, wenn nur Schnüre oder Seile aus natürlichen Fasern vorhanden sind. Beim Legen des Knotens wird die Schnur nicht, wie bei anderen Knoten, geknickt - eine Grundvoraussetzung für die Verwendung von Brennnessel-, Rinden- oder Binsenfasern.
Der Knoten dient bspw. zur Befestigung einer Schnur an Ästen, Stangen oder, wie der Name sagt, an Masten und sollte durch einen einfachen Schlag gesichert werden. Wir verwenden den Knoten weiterhin als Start- und Endknoten bei der Verbindung von Hölzern.
Kreuzknoten
Der Kreuzknoten ist, auch unter dem Begriff Doppelknoten bekannt, der Klassiker unter den „Haushaltsknoten“ und dient zum festen Verbinden zweier Seilenden, bspw. beim Festschnüren von Gepäck oder Befestigen von Utensilien. Da der Knoten starke Abwinklung im Knotenverlauf aufweist, ist er für selbstgeflochtene Naturschnüre nicht geeignet. Schnell geknüpft hat er nur einen Nachteil, er ist, wenn ausreichend festgezogen, schwierig wieder zu öffnen.
Bulin / Palstek
Der Bulin (alpiner Begriff) oder Palstek (nautische Bezeichnung) ist ein Standartknoten für viele Seilaufbauten. Die Besonderheit des Knotens liegt darin, dass er eine feststehende Schlinge bildet, die sich unter Zug nicht zusammenzieht. Er kann daher in Notsituationen auch für das Ablassen von Personen verwendet werden, indem die Schlinge über den Oberkörper unterhalb der Achseln gelegt wird.
Ein weiterer Vorteil gegenüber anderen Knoten ist, dass er sich selbst nach stärkster Belastung leicht öffnen lässt. Bei Kletterern wird der Knoten hin und wieder zum Einbinden in den Gurt verwendet, wovon allerdings abzuraten ist, da er sich bei radialer Belastung der Schlinge öffnen kann. Aus diesem Grund wird er, wie auch bei Seilaufbauten, nur noch als doppelter Bulin genutzt.
Schleifknoten / Slipstek
Einer der praktischsten Knoten überhaupt. Wenn auch nicht der allerstabilste Knoten, findet er seine Verwendung überall dort, wo etwas schnell vertäut und ebenso schnell wieder geöffnet werden soll (z.B. bei der Befestigung von Zeltbahnen). Ähnlich wie die Schleife beim Schuhe binden, kann der Slipstek nach Verwendung auf denkbar einfachstem Weg geöffnet werden, durch das Ziehen am freien Tampenende.
Achterknoten
Ein weiterer Knoten, der einfach zu binden ist und ein einprägsames, typisches Knotenbild ergibt. Der Achterknoten ist heute der am häufigsten genutzte Einbindeknoten bei Kletterern und bietet darüber hinaus eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten. Er wird eingesetzt, um im Seilverlauf eine feststehende und belastbare Schlinge zu binden und hat gegenüber dem Sackstich den Vorteil, dass er eine deutlich höhere Bruchlast aufweist.
Weiterhin dient er zum Verbinden von Seilen. Wie bei allen anderen Knoten muss darauf geachtet werden, ausreichend Seilende „überstehen“ zu lassen und ggf. mit einem Schlag nachzusichern. Nachteil des Achterknotens ist, dass er sich nach Belastung mitunter sehr schwer öffnen lässt.
Hinterstich / Schotstek
Der Schotstek ist der Universalknoten für die Verbindung von zwei Seilen unterschiedlicher Stärke oder Steifheit. Zu beachten ist unbedingt, dass dieser Knoten nur unter Zug hält. Bei geringer Belastung und insb. beim stetigen Wechseln von Zug und Entlastung (Ruckeln) besteht die Gefahr, dass sich der Knoten löst. Um diese Gefahr zu verringern, empfiehlt sich die Verwendung des doppelten Schotsteks.
Fischerknoten / Spierenstich
Auch dieser Knoten wird zum Verbinden von Seilen verwendet, wobei darauf zu achten ist, dass beide Stränge die ungefähr gleiche Stärke aufweisen. Durch die Dopplung des Knotens ergibt sich der doppelte Spierenstich, der eine deutlich höhere Festigkeit und damit Sicherheit bietet. Der Fischerknoten kann als Tropfenform (verwendet beim Abseilen) und als Linienform geknüpft werden. Der Vorteil seines Einsatzes ergibt sich besonders dadurch, dass er auch bei der Verwendung nasser oder schlammiger Tampen ausreichende Festigkeit aufweist.
Zimmermannsschlag
Der Zimmermannsschlag erhält seine Festigkeit durch Seilreibung unter Zug, bei Entlastung des Seils lässt er sich sehr leicht lösen. Sein Nachteil ist, dass er durch das starke Abknicken des Seils im Knotenverlauf, die Belastbarkeit des Tampens deutlich herabsetzt. Wie der Name vermuten lässt, wird er eingesetzt um Hölzer und Baumaterialien zu fixieren und nach oben zu ziehen, im Survivalbereich sollte er also ausreichend Anwendung finden.
Des Weiteren wird der Knoten als „Gitarrenknoten“ zum Aufziehen von Seiten und beim Bogenbau zur Befestigung der Sehne am Bogen genutzt. Früher wurde er auch beim Aufbau von Seilstegen verwendet, wobei er durch oben genannten Nachteil, heute weitgehend durch den doppelten Palstek abgelöst wird.