Acker-Schachtelhalm

Zeitfenster: Kolben im Früh-Frühjahr, Pflanze ganzjährig

Ackerschachtelhalm, Foto: Kurt Michel

Ackerschachtelhalm, Foto: Kurt Michel

Habitus: bis 40 cm hohe mehrjährige Pflanze mit segmentierten Stängeln, im Frühjahr erscheinen zuerst dicke, helle Kolben, danach verzweigte grüne Stängel mit quirligen Blättern

Vorkommen: Unkrautgesellschaften, Wiesen und Äcker, Wegrand, Dämme und Gräben, Wälder, bis 1600 m

Nahrung: geschälte Kolben (nicht die grünen Triebe)

Heilwirkung: Blut: reinigt, entgiftet, baut auf (vgl. Brennnessel) und stillt als Tee; Umschläge bei Störungen der Wundheilung (abschwellend) und bei juckenden, borkigen, eitrigen, grindigen Hautausschlägen, als Tee bei Nieren- und Blasenerkrankungen, diuretisch, Steine und Griess, Rheuma und Gicht; knochen- und gewebebildend: stärkt das Bindegewebe, gegen Bandscheibenschäden und zur Stärkung von Sehnen, Bändern, Haaren, Nägeln und Haut, zur Heilung von Knochenbrüchen (vgl. Beinwell und Brennnessel)

Sonstiges: enthält 10 % Kieselsäure, gut zum Putzen von Metall verwendbar (Zinnkraut), Sud vertreibt Blattläuse

Gefahren: Verwechslung mit giftigem Sumpf-Schachtelhalm (Habitat = Feuchtgebiete)


Brennnessel

Zeitfenster: Mai bis August

Brennnessel, Foto: Kerstin Nimmerrichter

Brennnessel, Foto: Kerstin Nimmerrichter

Habitus: krautige Pflanzen/ Halbsträucher, brenn- und borstenartige Haare an meist grobgezähnten länglichen Laubblättern, rispenartige Blüten

Vorkommen: Kulturbegleiter, Wegränder, Wald- und Ufersäume, Gräben

Nahrung: junge Blätter und Triebe als Brennnesselspinat, Brennnesselsuppe

Heilwirkung: als Tee harntreibend: bei Erkrankungen und Entzündung von Nieren und Harnwegen (evtl. mit Kopfschmerzen), gichtige und rheumatische Erkrankungen; als Tee blutreinigend und blutbildend (eisenhaltig), bei Anämie, als Entschlackungskur gegen Erschöpfung und Müdigkeit, gegen Ekzeme; gurgeln bei Hals- und Rachenentzündungen, Angina und Mandelentzündung; entschleimend bei Lungenerkrankungen, verdauungsanregend; galt früher als Gegengift zu Schierling, Giftpilzen und Schlangen, Skorpionen

Sonstiges: Fasern für Seilherstellung, „Leinen“ der armen Leute, wachsgelb bis graugrüne  Färberpflanze, Gegenmittel gegen Brennnesselausschläge ist Spitzwegerich


Giersch / Geissfuß

Zeitfenster: Frühling bis Herbst

Giersch, Foto: Steffen Heinz

Giersch, Foto: Steffen Heinz

Habitus: ausdauernde krautige Dolde bis 90 cm, kantig gefurchte Stängel, „ziegenfussartige“ doppelt-dreizählig gefiederte Blätter, weisse (selten rosa) Doldenblüten

Vorkommen: Auen und Schluchtwälder, Ufer, Waldränder, bis 1400 m

Nahrung: (junge) Blätter als Salat und Spinat, Blätter und Stengel als Mus

Heilwirkung: roh oder Presssaft des Podagrakrautes gegen Gicht und Rheuma (Podagra-/ Zipperleinskraut); Stengelsaft gegen Insektenstiche

Gefahren: Verwechslungsmöglichkeit mit tödlichem Wasserschierling (knollenartig verdickte, gekammerte Rhizomknolle, weisse kugelige Doppeldolde, eckige Blattstängel, Fiederblätter lineal-lanzettlich und scharf gesägt), geflecktem - ebenfalls tödlichem - Schierling (weisse Blüten, Stängel gerippt, hohl und violett, Geruch nach Mäuse Urin)


Große Klette

Grosse Klette, Foto: Rolf Handke

Grosse Klette, Foto: Rolf Handke

Zeitfenster: Blätter und Blattstiele im Frühjahr, Wurzel und Samen im Herbst

Habitus: zweijährige bis 1,50 m hohe zweijährige Pflanze, aufrechte, kantige und spinnwegig behaarte Stängel, ungeteilte herförmig ovale, bis 50 cm lange Blätter, Grundblätterstiele markig, Klettenblüten

Vorkommen: Unkrautgesellschaften, Waldlichtungen, Waldwege, Auenwälder, bis 1300 m

Nahrung: Wurzel im Mittelalter wie Spargel gekocht/ gebraten, junge Triebe und Blattstiele (oder Mark bei älteren Pflanzen) als Spargel, Blätter und Triebe als Salat, geröstete Wurzel als Kaffee

Gefahren: nicht für Schwangere, Verwechslungsmöglichkeit mit Tollkirsche (Stängel flaumig behaart und stumpfkantig bis glatt, kein Mark/ nicht hohl)


Löwenzahn

Zeitfenster: Blätter ganzjährig, Blüten im März bis Oktober

Löwenzahn, Foto: Daniel Bleyenberg

Löwenzahn, Foto: Daniel Bleyenberg

Habitus: ausdauernd-krautige Pflanze bis 30 cm mit langer fleischiger Pfahlwurzel, eilanzettliche, tief eingeschnittene Blätter bis 30 cm, einzelnstehende, gelbe Korbblüten auf hohler Röhre, werden zu Flugschirmchen, führt Milchsaft

Vorkommen: Wiesen, Unkrautfluren, an Wegen, in Äckern, bis 2600 m

Nahrung: kleingehackte Wurzel roh oder gebraten, geröstete Wurzel als Kaffeeersatz, Blätter im Salat, gesamte Pflanze als Mus, Blüten zur Sirupherstellung

Heilwirkung: Tee (Blätter, Wurzel und Blüte) wirkt blutreinigend, entschlackend und entgiftend; entwässernd (regt die Niere an, Gicht und Rheuma), hat eine harntreibende Wirkung, als Frühjahrskur; jede Störung der Leber, regt Leber (Gelbsucht und Leberkrankheiten) an und baut auf, fördert Gallensekretion; Milchsaft gegen Hühneraugen und Warzen


Pestwurz

Pestwurz, Foto: Campomalo

Pestwurz, Foto: Campomalo

Zeitfenster: Blütenknospentrauben im März bis Mai, kleine junge Blätter kurz nach Blüte

Habitus: behaarte Staude mit riesigen bis 1 m grossen, herzförmigen, gezähnten, langstieligen Blättern (alle grundständig), traubige, weiss- bis rosafarbenen Blüten an einzelnem Stängel

Vorkommen: nasse Wiesen, Bäche und Quellen, Auenwälder, Küste bis Gebirge, bis 1600 m

Nahrung: bitter, junge Blütenstände angebraten oder als Pesto, geschälte Blattstiele als Spargel

Heilwirkung: schweisstreibender Tee bei Fieber; als Wundauflage bei Verstauchung, Verrenkung und Rheuma; als Tee spasmolytisch und schmerzlindernd bei Krampfzuständen: Spannungskopfschmerz, Herzbeschwerden und Migräne, Asthma, Dysmenorrhoe

Sonstiges: Blätter zum Einwickeln, Garen und Abdecken, getrocknete Blätter als Tabakersatz, Verwendung als Toilettenpapier


Rohrkolben

Zeitfenster: ganzjährig, Wurzeln im Herbst bis Frühjahr, männliche Blütenspitzen im Mai bis Juni, grüne Kolben während Blüte, Schösslinge im Frühjahr

Rohrkolben, Foto: Kjetil Lenes

Rohrkolben, Foto: Kjetil Lenes

Habitus: bis 2 m hohe, in Gruppen stehende Pflanze mit langen, linealigen, bis 2,5 cm breiten Blättern, Kolben endständig (weiblich unten, männlich oben)

Vorkommen: Ufergebiete und Küsten, feuchte Wiesen und Wälder, Sumpfgebiete und Moore, bis 1000 m

Nahrung: junge Spossen als Spargel, Mark der Schösslinge roh oder gebraten, Wurzeln als Mehl, grüne Kolbenspitzen gekocht und gebraten, Pollen als Mehl

Sonstiges: Baumaterial, Zunder

Gefahren: Verwechslung juveniler Pflanzen mit giftiger Sumpf-Schwertlilie


Schmalblättriges Weidenröschen

Zeitfenster: Triebe im Frühjahr, Blätter, Stängel und Wurzel bis Herbst

Schmalblättriges Weidenrösschen, Foto: Karl-Heinz Liebisch

Schmalblättriges Weidenrösschen, Foto: Karl-Heinz Liebisch

Habitus: mehrjährige, aufrechte Pflanze bis 1,5 m in grossen Beständen, lazettlich spitze Blätter bis 20 cm mit blaugrüner Unterseite an unverzweigtem, leicht bahaartem Stängel, rosa bis violette Blüten bis 3 cm in Trauben, weisse wollige Samenhaare

Vorkommen: Rohbodenpionier auf Ruderalstellen, Kahlschläge, Ufer, Böschungen, Fels- und Blockschutt, bis 2400 m

Nahrung: junge Triebe und oberer Stängelbereich als Spargel oder roh, Wurzel als Mehl oder Kaffeeersatz, Blätter als Grünteeersatz

Heilwirkung: Gerbstoffe, Absud gegen Entzündungen der Mundschleimhaut; Spezifikum für Prostataleiden und Unterleibskrebs, Wirkung auf Harn- und Fortpflanzungsorgane

Sonstiges: äussere Fasern der Stängel für Schnurherstellung, „Haarschopf“ als Zunder, Füll-/ Isolationsmaterial, Verwendung in Kombination mit Wolle für Bekleidung


Seetang / Algen

Zeitfenster: ganzjährig

Meersalat, Foto: Melanie Mieske

Meersalat, Foto: Melanie Mieske

Habitus: Meersalat: dünn, durchsichtig und hellgrün, Purpuralge: wie Meersalat, aber rötlich (Sushi Ummantelung), Darmtang: cm-lang und schlauchförmig, Laminarien: band- oder besenförmig, meterlang, dick und ocker-bräunlich, schleimabsondernd, Blasentang: olivgrün bis dunkelbraune Alge bis 1 m mit Blasen

Vorkommen: weltweit in Küstengebieten, Watt oder unter Wasser, Muschelbänke

Verwendung: gesamte Pflanze roh, gekocht oder getrocknet, als Suppe, zur Ummantelung, Gewürz: sehr mineralstoffreich

Gefahren: nicht aus Süss- und Brackwasser, binden Schadstoffe


Teichlinse + Wasserlinse

Zeitfenster: ganzjährig

Wasserlinsen, Foto: Kurt Stüber

Wasserlinsen, Foto: Kurt Stüber

Habitus: im Wasser schwimmende, linsenförmige, grüne Decken bildende Pflanzen, die nicht im Grund wurzelt

Vorkommen: langsam fliessende Gewässer, Teiche und Seen, Buchten und Küste, bis 600 m

Nahrung: (ausreichend gewässerte) Pflanze als Salat, gekocht oder als Mus

Gefahren: besser gekocht (Leberegel), assimiliert Schadstoffe - auf gute Wasserqualität achten


Wiesenbärenklau

Zeitfenster: Frühjahr bis Herbst

Wiesenbärenklau, Foto: Frank Vincentz

Wiesenbärenklau, Foto: Frank Vincentz

Habitus: bis 2 m grosse Doldenpflanze, sehr kräftig gebaut, kantig rauer, klotziger Stengel, rauh behaart und hohl, riesige, ein- bis zweifach gefiederte, breit gezähnte, kräftige Blätter, Blattscheiden bauchig aufgetrieben, weisse bis zartrosa Doppeldolden bis 30 cm

Vorkommen: Fett- und Bergwiesen, Hecken und Wegränder, Wiesenränder, Staudenfluren, Ufer und Auenwälder, bis 1700 m

Nahrung: Stängel roh als Spargel, noch geschlossene Blütenstände als Brokkoli, Blattstängel und Blätter als Salat, gekocht oder gebraten, Wurzeln

Gefahren: phototoxisch, Verwechslungsmöglichkeit mit tödlichem Wasserschierling (knollenartig verdickte, gekammerte Rhizomknolle, weisse kugelige Doppeldolde, eckige Blattstängel, Fiederblätter lineal-lanzettlich und scharf gesägt), geflecktem - ebenfalls tödlichem - Schierling (weisse Blüten, Stängel gerippt, hohl und violett, Geruch nach Mäuse Urin) und Riesenbärenklau (unbehaart, riesig, stinkt)
 

Achtung

Wir möchten darauf hinweisen, dass Verwechslung mit anderen - giftigen - Pflanzen, erhebliche gesundheitliche Schäden, u.U. den Tod nach sich ziehen können! Besteht auch der geringste Zweifel bei der Identifikation einer Pflanze, sollten Sie diese unter keinen Umständen verwenden!